Allensbach-Studie: Großteil der Bevölkerung vertraut Informationen aus Tageszeitungen

Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) spielen Presseverlage in "polarisierten Zeiten" eine besonders wichtige Rolle für Demokratie und Gesellschaft. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung vertraut den Informationen etablierter Medien, insbesondere den regionalen Tageszeitungen.

Allensbach-Studie Medienvertrauen
IfD-Allensbach

65 Prozent der Befragten halten die Zeitungen für vertrauenswürdig und ihre politischen Informationen für zuverlässig. Nur das öffentlich-rechtliche Fernsehen erreicht mit 77 Prozent einen noch höheren Wert. Nachrichtenmagazine kommen auf 48 Prozent, gefolgt von öffentlich-rechtlichen Radiosendern, persönlichen Gesprächen und überregionalen Tageszeitungen.

Guter Journalismus wird von 91 Prozent der Befragten als sehr wichtig (56 Prozent) oder wichtig (35 Prozent) für das Funktionieren der Demokratie angesehen. 54 Prozent sind der Meinung, dass Zeitungen und Zeitschriften der Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken. Soziale Medien hingegen verstärken laut 89 Prozent der Befragten die Spaltung, gefolgt von Influencern und der Plattform X mit jeweils 86 Prozent sowie Internetforen mit 82 Prozent.

Insgesamt wird politischen Informationen im Netz wenig Glaubwürdigkeit entgegengebracht. Dennoch können etablierte Medien als Absender das Vertrauen stärken, wie die Umfrage zeigt. 35 Prozent der Befragten vertrauen den politischen Informationen auf Online-Angeboten und Apps der Zeitungen. Kein anderes Medium erreicht in dieser Kategorie einen höheren Wert.

Auffällig ist, dass in Ostdeutschland signifikant weniger Vertrauen herrscht. Im Osten vertrauen nur 67 Prozent dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen als Informationsquelle (im Vergleich zu 77 Prozent insgesamt) und 53 Prozent den regionalen Tageszeitungen (im Vergleich zu 65 Prozent insgesamt).