Deutscher Werberat: 16 Unternehmen erhielten 2018 Öffentliche Rüge

Der Deutsche Werberat hat seine Jahresbilanz 2018 veröffentlicht: Demnach seien im vergangenen Jahr 702 Werbemaßnahmen überprüft worden, zu denen aus der Bevölkerung 1.235 einzelne Beschwerden vorlagen. In den eingeleiteten Verfahren folgten rund 90 Prozent aller Unternehmen dem Votum des Gremiums und stoppten oder änderten ihre Werbung, wenn der Werberat sie beanstandet hatte. Im Jahr 2018 wandten sich die Menschen mit den unterschiedlichsten Anliegen an den Werberat. Sie sahen Kinder durch einzelne Werbemaßnahmen in ihrer Entwicklung beeinträchtigt, protestierten gegen sexistische Werbung, empfanden allgemeine Grundwerte von Anstand und Moral verletzt oder kritisierten Werbung als gewaltverherrlichend oder rassistisch und vieles mehr.
Von den insgesamt 702 geprüften Fällen fielen 240 Fälle nicht in die Zuständigkeit der Selbstkontrolleinrichtung, etwa weil es sich nicht um Wirtschaftswerbung, sondern um Werbung von Behörden oder Parteien handelte, die Produkte an sich kritisiert oder Verstöße gegen gesetzliche Werbeverbote geltend gemacht wurden. Der Werberat entschied über 462 einzelne Werbesujets, ein Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In 124 Fällen teilte der Werberat die Kritik der Beschwerdeführer und informierte die betreffenden Unternehmen über den Verstoß gegen den Werbekodex. Insgesamt wurde jede vierte Werbekampagne, über die sich Bürger bei der Selbstkontrolleinrichtung beschwert hatten, von den betroffenen Unternehmen zurückgezogen oder geändert (108 Fälle; Beanstandungsquote: 27 Prozent). Nur in wenigen Fällen hätten die Unternehmen nicht unmittelbar auf die Beanstandung reagiert, 16 Unternehmen erhielten deshalb eine Öffentliche Rüge. Von Kritik freigesprochen wurden 338 Werbemotive.