Alles sagen! Der Streit um die freie Meinung

Nominiert für den Nova Innovation Award 2024 in der Kategorie Vermarktungsinnovation

Die Themenreihe von rumble, einem Tochterunternehmen des Medienverbunds Westfalen (rubens, Medienhaus Bauer, Lensing Media, Dortmund), beleuchtet jeweils für sechs Monate gesellschaftlich sensible Themen wie Gendern, Heimat und Klima. Ziel ist es, als neutrale Quelle den Leserinnen und Lesern eine sachliche Grundlage mit einem 360-Grad-Blick auf ein Thema zu bieten. Zweimal wöchentlich erscheinen Artikel, unterstützt von Expertinnen und Experten, die für Ausgewogenheit sorgen. Leserreaktionen werden – extremistische Meinungen ausgeschlossen – auf den Nachrichtenportalen veröffentlicht.

rumble
rumble Jens Ostrowski, Chief Content Officer/ Chefredakteur | Ruhr Nachrichten, Hellweger Anzeiger und Recklinghäuser Zeitung

Im Interview mit Jens Ostrowski, Chief Content Officer/ Chefredakteur | Ruhr Nachrichten, Hellweger Anzeiger und Recklinghäuser Zeitung

Welche Themen greifen Sie mit „Alles sagen!“ auf?

Wir greifen Themen mit gesellschaftlichem Sprengstoff auf, darunter „Kriminalität und Ausländer“, „Klima“ oder auch „Gendern“. Es sind Themen, bei denen viele Menschen offenbar das Gefühl haben, dass sie ihre Meinung nicht mehr offen äußern können, ohne Probleme zu bekommen. Unser Anspruch ist es, auch bei solchen Themen alles zu sagen, auch wenn es weh tut. Extremistische Meinungen nehmen wir aber aus. So entstehen Debatten. Und Debatten brauchen wir, um unsere Demokratie und Lebensqualität zu erhalten. Die Serie ist auf sieben Monate angelegt und läuft noch. Wir haben mittlerweile 82 Beiträge veröffentlicht.

Gibt es eine eigene Redaktion für diesen Bereich oder kommt ein rotierendes System im Medienverbund und innerhalb der Redaktionen zum Einsatz?

Die Serie wird von einem interdisziplinären Team produziert. Sechs Reporterinnen und Reporter aus verschiedenen Redaktionen, dazu kommen Campaign Manager und ein vierköpfiges externes Schiedsrichter-Team, darunter jemand vom Presserat und der Ethikkommission. Mit dem Schiedsrichter-Team wollen wir sicher gehen, dass wir mit unserer Berichterstattung keine Grenzen übertreten oder wichtige Perspektive außer Acht lassen.

Jens Ostrowski

Wir nutzen die Serie, um der wiederkehrenden Kritik an der fehlenden Diversität unserer Berichterstattung zu begegnen. Und wenn wir ehrlich sind, ist das ein großes Problem. Es fehlt uns – wie in großen Teilen der Branche – an konservativen Stimmen.

Wie ist die Reaktion in der Leserschaft und wie hoch die aktive Beteiligung?

Ich persönlich habe kein anderes redaktionelles Projekt erlebt, das mehr Reaktionen hervorgerufen hat. Pro Veröffentlichung erhalten wir zwischen 10 und 50 allein per Mail – deutlich mehr noch in den sozialen Medien. Es tut unseren Leserinnen und Lesern gut, wenn ihre Meinung gerade zu diesen Themen gehört und ernst genommen wird. Wir versuchen jede Lesermeinung zu veröffentlichen. Unsere Leserinnen und Leser haben schnell gemerkt: Hier kann ich mitdiskutieren.

BDZV
Bietet dieses redaktionelle Umfeld auch Ansatzpunkte für den Werbemarkt – wenn ja, welche?

Es gibt freundliche Content-Umfelder für Werbekunden. Für den Werbemarkt haben wir deshalb bislang auch keine nennenswerten Ansatzpunkte gefunden – aber für den Lesermarkt. Wir nutzen die Serie, um der wiederkehrenden Kritik an der fehlenden Diversität unserer Berichterstattung zu begegnen. Und wenn wir ehrlich sind, ist das ein großes Problem. Es fehlt uns – wie in großen Teilen der Branche – an konservativen Stimmen. Und das bemängeln unsere Leserinnen und Leser zurecht. Die Serie hilft dabei, zu zeigen, dass wir überparteilich berichten. Und das tut uns gut. Die Serie wird deshalb von einer großen Kampagne begleitet – in unseren Wochenblättern, auf großen Plakaten und vor allem natürlich digital. Dazu gibt es einen wöchentlichen Newsletter, und Anfang August ist eine große Podiumsdiskussion zu „Alles sagen!“ geplant.

Interviewpartner: Jens Ostrowski
Chief Content Officer / Chefredakteur
Ruhr Nachrichten, Hellweger Anzeiger und Recklinghäuser Zeitung | E-Mail: jens.ostrowski@lensingmedia.de

rumble
rumble
Diese Seite teilen