KI-Reifegrad-Report 2024

Medienhäuser setzen auf KI, doch das Potenzial bleibt ungenutzt

Der neue KI-Reifegrad-Report, erstellt vom Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) in Zusammenarbeit mit KI-Spezialist Retresco, zeigt, dass die Nutzung generativer KI in deutschen Medienhäusern zwar weit verbreitet ist, aber noch nicht vollständig ausgeschöpft wird. Die Studie, basierend auf einer Umfrage unter Führungskräften und Entscheidungsträgern der Branche, beleuchtet den aktuellen Stand, die Nutzung und die strategischen Ansätze von KI in redaktionellen Prozessen.

Künstliche Intelligenz BDZV
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KI bereits im Redaktionsalltag integriert 

Laut der Umfrage setzen mittlerweile 85 % der befragten Medienhäuser generative KI in ihrem redaktionellen Alltag ein, besonders im Bereich Text, gefolgt von Bild-, Video- und Audio-Content. Während KI für Textverarbeitung bereits stark integriert ist, wird im Audiobereich noch experimentiert, wobei einige Häuser bereits neue Formate komplett an KI auslagern. KI wird überwiegend als kreative Assistenz eingesetzt und hilft, journalistische Prozesse effizienter zu gestalten. So schätzen 97 % der Befragten, dass KI-Anwendungen Freiräume schaffen, die zur Verbesserung der redaktionellen Effizienz beitragen.

 

Potenziale bleiben unausgeschöpft 

Obwohl die Vorteile von KI anerkannt werden, zeigt die Erhebung, dass viele Medienhäuser das volle Potenzial noch nicht nutzen. Nur 40 % haben einen spezifischen KI-Verantwortlichen benannt, und etwa 41 % der Befragten bewerten ihren eigenen KI-Reifegrad als niedrig. Der Report betont, dass KI nicht nur als technisches Hilfsmittel, sondern als strategische Ressource gesehen werden sollte, die personelle und strukturelle Anpassungen erfordert, um die redaktionellen Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Zugang und Benutzerfreundlichkeit der KI-Tools gelten hierbei als entscheidende Faktoren für die erfolgreiche Nutzung. 

Holger Kansky, Leiter Digitales & Vermarktung, Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger

Besonders im Bereich der Content-Erstellung bietet KI viele Chancen, die bislang erst ansatzweise abgerufen werden. Um die Akzeptanz weiter zu fördern, empfehlen sich klare Richtlinien und Schulungsmaßnahmen, um die Redaktionen fit für die Zukunft zu machen.

Strategische Einbettung und Schulungen für Akzeptanz entscheidend 

Für eine erfolgreiche Integration empfiehlt der Report die Einführung klarer Strategien und Richtlinien. Derzeit haben bereits 70 % der Medienhäuser eigene KI-Richtlinien festgelegt, wobei 57 % diese auch öffentlich zugänglich machen. Zusätzlich wird die Bedeutung von Schulungen hervorgehoben: 61 % der Befragten sehen gezielte Schulungen als Mittel, um Vorbehalte gegenüber KI abzubauen und die Akzeptanz intern zu steigern. 

 

KI sichert Wettbewerbsfähigkeit der Zukunft 

Generative KI wird von 79 % der Medienhäuser als wesentlicher Faktor für die zukünftige Redaktionsarbeit und Wettbewerbsfähigkeit eingestuft. Dennoch haben bislang nur 13 % der Unternehmen spezifische Metriken zur Messung der Produktivität und Umsatzzuwächse durch KI eingeführt.  

KI-Reifegrad-Report Folie 38
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Holger Kansky, Leiter Digitales & Vermarktung, Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger